Als ich vor gut drei Jahren meinen neuen Job anfing, flogen im Büro jede Menge Prospekte zum Thema JobRad durch die Gegend.

https://www.jobrad.org

Da ich bereits im Besitz eines knapp fünf Jahre alten Grand Canyon AL 6.0 war, kam mir das Angebot zu allererst nicht wirklich interessant vor, jedoch gab es diverse Faktoren, die mich zum Nachdenken anregten.

Diese Faktoren und warum ich mich letztendlich für ein eBike entschieden habe werde ich in einem der kommenden Beiträge näher erläutern.

Nach intensiver Recherche über Typ, Hersteller und Ausstattung, fiel die Entscheidung letztendlich auf ein CUBE Stereo Hybrid 140 Race 500 inklusive SPD-Pedalen und einem zusätzlichen Akku für einen stolzen Gesamtpreis von 4.657,95 €. Vorweg sei erwähnt, dass ich privat nie bereit wäre und es auch nach wie vor nicht bin einen solch hohen Preis für ein Fahrrad zu zahlen (auch wenn es ein eBike ist).

Die Abwicklung mit dem Händler verlief reibungslos. Mir wurde ein Fachhändlerangebot erstellt mit dem ich im JobRad-Portal einen Antrag stellen konnte. Im besagten Portal wurde mir dann ein Überlassungsvertrag generiert, welchen ich von meinen Vorgesetzten und JobRad-Bevollmächtigten gegenzeichnen lassen musste (dieses Vorgehen kann von Unternehmen zu Unternehmen variieren). Nachdem ich alle Unterschriften zusammen hatte, wurde mein Antrag durch meinen Arbeitgeber freigegeben und anschließend durch JobRad bestätigt. Der Händler erhielt darauf hin die Information, dass ich das Fahrrad übernehmen könne. Somit war der Vorgang abgeschlossen und ich in kürzester Zeit stolzer Besitzer eines neuen Fully eMTB.

Nun zu den Zahlen. Das Leasing besteht aus vielen verschiedenen Elementen, wovon aber nur einige für den Arbeitnehmer von Bedeutung sind.

Die Umwandlungsrate

Sie setzt sich zusammen aus:

  • der Nutzungsrate für die Nutzung des JobRads – sie macht den größten Anteil aus,
  • der Rate für die JobRad-Vollkaskoversicherung (falls nicht vom Arbeitgeber übernommen),
  • der Rate der JobRad-Inspektion (falls gebucht und nicht vom Arbeitgeber übernommen),
  • sowie der Rate des JobRad-FullService (falls gebucht und nicht vom Arbeitgeber übernommen).

Der Arbeitgeber kann die Umwandlungsrate mit einem freiwilligen Zuschuss mindern.

Die Umwandlungsrate liegt bei mir bei 128,39 € und wird vom Bruttolohn abgezogen, sodass sich mein zu versteuerndes Gehalt reduziert.

Geldwerter Vorteil

Für die private Nutzung muss ein geldwerter Vorteil versteuert werden. Bislang haben die Finanzämter dafür monatlich pauschal 1 % (für JobRäder, die bis zum 31. Dezember 2018 übernommen wurden) beziehungsweise 0,5 % (für JobRäder, die im Jahr 2019 übernommen wurden) des Bruttolistenpreises veranschlagt.

Bei mir beträgt der geldwerte Vorteil 46,00 €, wird auf mein Bruttogehalt addiert, versteuert und anschließend wieder von meinem Nettolohn abgezogen (ähnlich wie bei einem Firmenwagen).

Meine monatlichen Kosten belaufen sich somit auf ca. 90,00 €. Über die Leasinglaufzeit von drei Jahren ergibt das Gesamtkosten in Höhe von 3.240,00 €.

Als verheirateter Vater von 3 Kindern werden meine Steuern selbstverständlich anders berechnet als bei einer Single-Person.

Da ich meinen JobRad-Vertrag noch im Oktober 2017 abgeschlossen habe, zähle ich zu den Glücklichen, die noch von der 10%-Regelung profitieren und kann nach Ablauf der Leasinglaufzeit das Fahrrad für 10% des ursprünglichen Kaufpreises erwerben. In meinem Fall wären das 465,80 €. Nach der neuen Regelung beträgt der Gebrauchtkaufpreis 18% des Neukaufpreises.

Alles in Allem sollten meine Gesamtkosten für das Fahrrad ca. 3.700,00 € betragen und wären ungefähr 1.000,00 € günstiger als bei einem Privatkauf. Zusätzlich ist das Fahrrad über die gesamten drei Jahre Vollkasko versichert.

Mein Fazit:

Vorausgesetzt meine Zahlen und Berechnungen sind korrekt, gibt man bedeutend weniger Geld für ein Fahrrad aus als bei einem Privatkauf. Ich spreche bewusst nicht von sparen, da man eindeutig kein Geld spart, sondern welches ausgibt. Dennoch lohnt sich das Modell für alle begeisterten Radler und die, die es noch werden wollen. Es ist in jedem Fall eine Überlegung wert. Ich bin noch sie so viel gefahren wie mit meinem JobRad und möchte das auch in Zukunft nicht ändern.